Vergnügt hüpften die beiden weiter auch noch all die anderen Freunde von Leni auf dem Schiff kennen zu lernen.
“Oh ich zeig dir gleich mal unseren Sportbereich! Der ist besonders wichtig, wenn du bei all dem leckeren Essen hier nicht kugelrund werden willst.” Leni grinste Mariechen frech an und gab ihr einen Stubs in die Seite. Mariechen lachte los. Sie konnte ihrer Schwester für diese Bemerkung nicht böse sein. Ganz oben auf dem letzten Deck unterhalb des Sonnendecks gab es einen großen Bereich mit ganz vielen verschiedenen Geräten an der rechten Seite, an denen man die angefutterten Kalorien wieder verbrennen konnte. Für jede Tiergattung gab es etwas besonderes:
Laufbänder für Tausendfüßler, Hanteln für Spinnen, Strömungsbecken für Fische und jede Menge anderer Geräte. Außerdem konnte man während des Trainings durch eine große Scheibe raus auf ́s offene Meer schauen. Links gab es eine große freie Fläche für Aerobic und Bauch-Beinchen-Po-Training und in der Mitte war ein Pool und eine kleine Golffläche. Und dann waren da noch zwei Theken. Rechts standen zwei Äffchen mit blauen Shirts. „Hey ihr zwei!“ rief das größere Äffchen den beiden zu. „Du bist sicher Mariechen. Leni hat schon erzählt, dass sie Besuch bekommt.“ Mariechen nickte. „Das sind Mark und Vince. Die beiden sind unsere Radprofis. Wenn du also mal einen Ausflug auf dem Rad machen willst, wendest du dich an sie.“ erklärte Leni. „Oh ja gerne! Das will ich unbedingt!“ rief Mariechen begeistert. „Aber das eilt jetzt nicht. Um deinen Plan kümmern wir uns dann später. Schau dir erst mal an, was es alles für Möglichkeiten gibt und dann setzten wir uns zusammen, ok?“ „Na klar, ich bin ja schließlich im Urlaub!“ grinste Mariechen. „Aber nicht vergessen, wer mit uns Rad fährt, der nimmt weniger zu als die anderen.“ Vince zwinkerte Mariechen verschmitzt zu. „Und eine Radtour solltest du mindestens mit uns machen, versprochen?!“ „Bestimmt! Auch wenn ich sonst nicht so viel Fahrrad fahre, aber bei so ner netten Begleitung!“ flirtete Mariechen. „Abgemacht!“ Mark drückte ihr den Ausflugsplan in die Hand. „Such dir die schönste Route aus.“ Leni schaltete sich ein „Ok Jungs, wir kommen dann die Tage vorbei.“ rief sie den beiden zu und zog Mariechen weiter.
Dann drehte sie ihre Schwester in die andere Richtung um, denn dort war noch eine Theke. „Das sind unsere Taucher. Chris, Anka und Lars“. An der Theke standen drei orange-farbene Fische. Sie hatten alle Helme auf, die es ihnen ermöglichten in der Luft zu atmen und die Kiemen schön feucht hielten. „Mit den dreien kannst du schnorcheln gehen oder auch tauchen, wenn du willst.“ Mariechen schaute ihre Schwester skeptisch an. „Ich glaube tauchen traue ich mich nicht. Ich kann doch unter Wasser gar nicht atmen und dann bekomme ich sicher Angst.“ Leni beruhigte sie. „Wir gehen jetzt erst mal rüber und dann lässt du dir alles erklären.“ Ein klein wenig musste sie das Marienkäfer-Mädchen schieben, das skeptisch die drei Fische anschaute. „Hallo! Darf ich euch meine Schwester vorstellen? Ich glaube sie hat ein bisschen Angst vorm Tauchen. Könnt ihr ihr das mal erklären?“ Leni legt ihrer Schwester beruhigend den Arm um die Flügel. Mariechen ́s Angst verflog aber ein bisschen, als die drei Fische sie verständnisvoll anlächelten. „Du brauchst dir keine Gedanken machen. Das ist alles ganz einfach und sicher. Das Atmen ist mit unserem Unterwasseratmer natürlich erstmal ungewohnt. Wenn du möchtest können wir das ganze hier im Pool ausprobieren, wo du stehen kannst und überhaupt nichts passieren kann.“ Chris ́ sanfte Stimme wischten Mariechen ́s letzte Zweifel weg und sie fasste wieder Mut. Wenn das so einfach war, dann konnte sie es ja zumindest mal im sicheren Gefilde ausprobieren. Und dann konnte sie ja immer noch entscheiden, ob sie mit ins Meer tauchen geht oder nicht. „Das hört sich gut an. Denn neugierig bin ich schon wie das funktioniert. Und natürlich würde ich sehr gerne auch mal eure Unterwasserwelt sehen.“ „Und selbst wenn das nichts für dich ist, dann kannst du ja immer noch einen Schnorchelausflug mit uns machen.“ schlug Anka vor. Mariechen strahlte begeistert. „Oh ja, das mach ich auf jeden Fall! Das ist bestimmt lustig!“ „Du hast auch noch Zeit dich zu entscheiden.“ sagte Lars „Richtig schön wird es erst, wenn wir zu den Inseln kommen. Die ersten Stationen kannst du dich ja erstmal akklimatisieren und Probetauchen im Pool machen und dann sehn wir weiter.“ „Das klingt doch sehr gut. Danke, so machen wir das!“ Leni nahm auch hier den Ausflugsplan aus dem Ständer und dann verabschiedeten sich die beiden.
„Oh man, jetzt hab ich aber wirklich Hunger. Ich bin ja doch schon eine ganze Weile unterwegs.“ Und wie zur Bestätigung knurrte Mariechen ́s Magen. „Na dann nichts wie ins Restaurant.“ Leni hakte sich bei ihrer Schwester ein und die beiden schlenderten durch den Fitnessraum. Auf der anderen Seite ging es in den ersten Essensbereich, das Wiesenrestaurant. „Hier gibt es immer Buffet. Und das ab 6:30 Uhr bis nachts um 00:00 Uhr.“ „Oh mein Gott!“ stöhnte Mariechen gespielt. „Dann lass uns mit dem Testen gleich anfangen, bevor ich verhungere.“ „Ich glaube das wird hier definitiv nicht passieren.“ lachte Leni. „Aber wenn es so schlimm ist, bleiben wir wirklich gleich hier oben. Schnapp dir nen Teller und dann wollen wir doch mal sehen, ob wir dich satt bekommen!“ Mariechen ging zu einem großen Stapel mit bunten Tellern und nahm sich den grünen, der ganz oben auf lag. „Schau dich schon mal um. Ich reserviere uns schnell einen schönen Tisch auf der Terrasse. Bin gleich wieder da.“ Kaum hatte sie das gesagt, war sie auch schon verschwunden. Mariechen sah sich all die vielen Töpfe und Schalen an. Mmmmhhh, da gab ́s leckere Sachen! Die verschiedensten Beeren und Früchte, natur, paniert, geröstet mit unterschiedlichsten Saucen, Kräuter, Meeresfrüchte, Nüsse, Blätter, Gewürze. Einiges kannte Mariechen von zu Hause, andere Sachen hatte sie noch nie gesehen. Aber es duftete ganz wunderbar und sah verlockend aus.
„Da fällt ne Entscheidung schwer, stimmt ́s?“ Mariechen drehte sich um. Neben ihr stand ein schlankes, großes Erdmännchen. „Hallo ich bin Valentin. Ich bin der Chef der Restaurants und dafür verantwortlich, dass du hier geschmacklich verwöhnt wirst.“ Valentin trug eine chique weiße Uniform. „Oh, wenn das alles nur halb so gut schmeckt wie es riecht und aussieht, bin ich schon glücklich! Ich bin übrigens Mariechen“. Mariechen wusste noch nicht, wo sie bei all den Leckereien anfangen sollte. „Freut mich Mariechen! Wenn dir irgendetwas fehlt, dann sag mir Bescheid.“ Valentin war wirklich sehr zuvorkommend. „Hier gibt es so viele Sachen, die ich gar nicht kenne. Ich glaube, ich werde mich einfach durch alles durchprobieren. Ich hoffe nur ich platze nicht.“ Mariechen kicherte. Da kam auch Leni schon wieder zurück. „Ich habe einen tollen Platz direkt an der Reling unter dem Segel. Oh hallo Valentin, wie ich sehe hast du meine Schwester schon kennen gelernt.“ „Ja wir haben uns gerade vorgestellt. Ich lass euch mal essen. Ich muss sowieso runter ins Platzerl und nach dem rechten sehen. Man sieht sich. Und lasst es euch gut schmecken!“. Damit ging er graziös am Buffet entlang und begrüsste dabei noch ein paar andere Tiere, bevor er verschwand. „Danke, das werden wir.“ reifen die beiden ihm nach. Mariechen und Leni luden sich ihre Teller richtig voll. Es gab Heidelbeeren, Tannenspitzen, Gänseblümchen, Kokosnuss, Minzblätter, Bananenscheiben, Zimt, Algen, Seegras, Apfelsauce, Orangenscheiben, verschiedene Käsesorten, Muskatsauce und ein paar Trauben. Sie mussten gut balancieren, um die Teller sicher zum Tisch zu bringen. Dann holte Leni noch zwei geschwungene Gläser mit Preiselbeersaft.
Der Platz war herrlich. Sie saßen im Schatten und konnten raus auf ́s offene Meer schauen. Eine warme Brise wehte ihnen um die Nase und man konnte die Möwen schreien hören. Mariechen seufzte glücklich und schob sich eine Heidelbeere mit Zimt in den Mund. Das schmeckte alles noch viel besser als zuhause. Genüsslich machte sie sich über all die leckeren Sachen her. Zwischendurch schaute sie immer wieder über ́s Meer. Sie konnte es kaum glauben, dass sie hier war, dass sie diese lange Reise hinter sich hatte und jetzt zwei aufregende Wochen vor ihr lagen. Sie schaute zu Leni rüber, die gerade an einem Bananeblatt knabberte und sie war unwahrscheinlich glücklich bei ihrer Schwester sein zu können. Das würde eine tolle Zeit werden. Die Algen und das Seegras schmeckten entgegen ihrer Skepsis sehr lecker. Mariechen ́s Hunger war wirklich so groß gewesen, dass sie den Teller leer aß. „Und jetzt noch einen Nachtisch?“ fragte Leni. Sie hatte sich aber auch eine wesentlich kleinere Portion geholt. „Puuuh, ich glaub viel schaffe ich nicht mehr“ Mariechen hielt sich den Bauch. „Es gibt leckere Cremes. Wir können ja einen Teller zusammen nehmen. So wie früher.“ Leni lachte und zog los um für beide etwas zu holen. Sie kam mit exotischen Cremes und Sahnen zurück. Es schmeckte so köstlich und außergewöhnlich, dass Mariechen, trotz dass sie satt war, alle probierte.
„Ich hab jetzt gleich Probe, möchtest du dich ein bisschen auf ́s Sonnendeck legen?“ „Das ist eine super Idee. Zu mehr bin ich eh nicht fähig.“ antwortete Mariechen erschöpft vom Schlemmen. Die beiden standen auf und gingen ein paar Stufen nach oben. Auf der Terrasse räumten die Käfer den Tisch auf. „Die Käfer sind alle vom Personal und sorgen dafür, dass dein Aufenthalt so schön wie möglich wird.“ erklärte Leni. Dann waren sie auch schon auf dem Sonnendeck angekommen. Es war eine wahre Wohlfühloase. Überall standen Liegen, Palmen, Tische und Stühle. Es gab eine Bar, einen schönen Pool, ein bisschen Sand und bunte Schirme. Mariechen suchte sich einen schönen Platz unter einer Palme aus und machte es sich gemütlich. Leni brachte ihr ein rotes Handtuch aus einem Regal an der Seite. „An der Bar gibt’s leckere Fruchtsäfte und Getränke. Dann lass es dir mal gut gehen. Aber denk dran um 8 Uhr fängt die Show an. Dann musst du im Theater sein.“ MAriechen nickte. „Wenn die Show fertig ist, wartest du einfach im Zuschauerraum. Ich komme raus sobald ich fertig bin.“ Mariechen nickt wieder. „In Ordnung! Bis später. Ich freu mich“. Leni ging zurück nach unten und Mariechen entspannte sich wohlig in der Sonne.